Vorschulkinder des Kindergartens und Senioren der Altenheime stechen Plätzchen aus
Seit dem Jahr 2000 arbeitet der Münnerstädter Kindergarten mit den beiden Altenheimen Juliusspital und Seniorenzentrum St. Elisabeth zusammen, sagte Iris Heid, Erzieherin am Kindergarten, anlässlich der gemeinsamen Vorweihnachts-Aktion „Plätzchenbacken“ im Seniorenzentrum St. Elisabeth.
Vorschulkinder hatten sich mit den Seniorinnen im Gemeinschaftsraum getroffen. Der teilfertige Teig musste noch geknetet, ausgerollt und das Buttergebäck mit den Förmchen ausgestochen werden. Die für die Kinder doch recht harte Arbeit des Knetens übernahmen die 74-jährige Erika Konheuser und Renate Schiefer, die als Fachkraft im Seniorenzentrum arbeitet, während die eifrigen Mädchen zum Ausrollen des Teiges mit einem Nudelholz hantierten.
Für die notwendige Dicke des Teiges müsste schon sie sorgen, meinte Renate Schiefer, denn die Kinder seien dazu nicht stark genug. Da war das Ausstechen mit den Sternen-, Mond-, Tannenbaum- und Engelförmchen schon etwas leichter. „Die Förmchen müssen genau aneinandergelegt werden“, meinte Nicole, die es ihrer Freundin Johanna zeigen wollte. Der interessanteste Moment für alle Beteiligten aber war, als die frisch gebackenen Butterplätzchen aus dem Ofen kamen.
Die Vorschulkinder besuchen in Gruppen jeden Monat einmal eines der Altenheime. „Hintergrund des Projektes ist das Miteinander von Alt und Jung“, sagt Renate Schiefer. Sie hat langjährige Erfahrung mit dem Jugendtreff der Senioren in ihrem Haus. Dabei wird gemeinsam gebastelt, gesungen, Gymnastik getrieben.
Der weitere Sinn der Zusammenkünfte ist, dass Kinder mit Leuten zusammentreffen, die ihre Uromas und Uropas sein könnten, und mit ihnen umgehen lernen, betont Kindergartenleiterin Iris Heid.
Denn in den heutigen Familien fehlten alte Menschen fast immer. Sie ist darüber hinaus der Meinung, dass sich die Senioren beim Umgang mit den Vorschulkindern möglicherweise an Begebenheiten in ihrem früheren Leben erinnern. Ein besonderer Effekt beim gemeinsamen Basteln und Singen sei jedoch die Abwechslung in ihrem Alltag, so Schiefer.